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James Murphy: Feeding The Machine (Review)

Artist:

James Murphy

James Murphy: Feeding The Machine
Album:

Feeding The Machine

Medium: CD
Stil:

Progressive Metal

Label: Shrapnel / Die Hard Music
Spieldauer: 63:37
Erschienen: 1998
Website: [Link]

Bandhüpfer Murphys (Obituary, Agent Steel, Testament, Death,…) zweites Soloalbum unterliegt einem ungewöhnlichen Konzept: über zehn Songs gibt es abwechselnd ein Instrumental und einen konventionellen Song mit Gesang. Dabei gaben sich zahlreiche Gastmusiker die Klinke der Studiotür in die Hand (u.a. Jeremy Colson und Matt Guillory von Dali’s Dilemma, Steve DiGiorgio am Bass und Ozzies Drummer Deen Castronovo)
Der Titelsong eröffnet den Reigen etwas unglücklich. Clark Brown (Sänger auf Geezer Butlers zweiter Soloscheibe) macht den Song mit seinen Vocallines nicht unbedingt sehr eingängig. Darüberhinaus ist auch das folgende Instrumental Contagion für den Start eines Albums eher gemäßigt. No One Can Tell You ist dann aber der erste richtig zündende Titel, der auf Grund von Chuck Billys cooler Stimme auch fast aus Testamentscher Feder stammen könnte (bis auf den ausufernden Solopart). Epoch rockt darauf gesangslos als Überleitung für das gemäßigte Deconstruct, wo Clark Brown erneut singt - hier allerdings besser, weil ohne Effektverfremdung und mit prägnanten Gesangsmelodien: Sehr eingängig. Odyssey glänzt durch die Slap-Attacken von Monsterbassist Stu Hamm und das facettenreiche Spiel von Murphy und die abrupten Stimmungswechsel (heavy - melodisch, akustisch - verzerrt). Through Your Eyes (Distant Mirrors) ist ein weiteres Highlight, auf dem sich Magellans Trent Gardner mit Chris Long (von der mir unbekannten Band Under) ein ungleiches Zwiegespräch abhält. Während ersterer melodisch, anklagend tönt und von jazzigen Sounds begleitet wird, antwortet sein Gegenüber unter donnernden Drums und fetten Riffs mit Pantera-artigem Pressgesang. Ein recht langes, ausuferndes Stück. Race With Devil On Spanish Highway ist eine Interpretation der gleichnamigen Komposition von Jazz- und Akustikgitarrist Al DiMeola. Hier zeigt JAMES MURPHY sein ganzes Können. Die flamencoartigen Parts, die ursprünglich nur mit Fingerpicking auf der Akustischen dargeboten wurden reproduziert er ohne Problem auf der Verzerrten. So entwickelt sich das Stück (mit ex-Machine Head Trommler Chris Kontos an den Percussions) zu einem echten Brecher, bei dessen häufigen Wechseln es einem schwindlig werden kann. Bei Visitors kommt John West von Artension zum Zuge (dessen Bandkollege Vitalij Kuprij auch auf "Feeding The Machine“ and den Keys agiert) . Der Gegensatz zwischen der sehr harten, modernen Musik und dem melodiösen Gesang passt sehr gut zusammen. Das akustische In Lingua Mortua schließt ein überraschendes Album ab, dessen Urheber sich keinesfalls in den Vordergrund stellen will. Die Gastmusiker haben einiges zu den Songs beigesteuert (Songtexte), die Gitarren sind nicht ständig hervorgehoben. Abgerundet von einem netten Digipack-Gewand (bei Shrapnel gibt’s doch normalerweise nur ein billiges Einlegeblatt in der Plastikhülle...) und dem makellosen Sound von Meister Murphy höchstselbst ein äußerst stimmiges Stück Musik...

FAZIT: Sowohl die Instrumental- als auch Vocaltracks können gleichsam voll überzeugen. Das Album klingt homogen trotz der vielen Gastperformances, sinnloses Gefrickel hört man nicht, auch wenn die Klasse der Beteiligten offensichtlich ist. Wirklich zu empfehlen - sowohl für Fans von Soloalben als auch für "normale“ Hörer. Aktive Musiker und bloße Konsumenten bekommen gleichzeitig etwas für ihr Geld. Ein gutes, modernes Metalalbum!

Andreas Schiffmann (Info) (Review 7940x gelesen, veröffentlicht am )

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Tracklist:
  • Feeding the Machine
  • Contagion
  • No One Can Tell You
  • Epoch
  • Deconstruct
  • Odyssey
  • Through Your Eyes (Distant Mirrors)
  • Race With Devil on Spanish Highway
  • Visitors
  • In Lingua Mortua

Besetzung:

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